von Jon Dallas Riedel

Jon Riedel interviewt Christoph Gerloff, den Trainer des Jahres 2017 im Tischtennisverband Sachsen-Anhalt.

Hi Christoph, im Namen des VfB Ottersleben gratuliere ich dir zu dieser Auszeichnung! Diesen Titel hast du für die sportlichen Errungenschaften im Jahr 2017 mit dem Nachwuchs des VfB Ottersleben und mit deinem Engagement als Stützpunkt- und Kadertrainer des TTVSA erhalten.

Christoph, wie wichtig ist dir die Verleihung des Titels?

Hey Jon, danke für die lobenden Worte. Zuerst möchte ich mich bei unserem Verein bedanken, der im Bereich Jugendarbeit voll und ganz hinter mir steht und versucht  alle Ideen für eine optimale Förderung der Kinder im Leistungstraining umzusetzen! Ein großer Dank geht auch an alle Helfer – Kevin, Jon, Matze R., Robert, Matze Z., Schorschi , Alex und Lukas - aus unserem VfB-Trainerteam, die nahezu bei jedem Leistungstraining mit am Tisch stehen und somit dem Schülertraining eine hohe Qualität verleihen oder bei Turnieren zum Coachen dabei sind!

Die aktuelle Spielstärke unserer Schüler - vor allem in dieser Breite - resultiert nicht aus einer einzelnen Trainerleistung. Ich sehe das Ganze als Teamleistung! Aus diesem Grund ist die Auszeichnung für den VfB eine „wichtige“ Rückmeldung, dass wir mit unserer nachhaltigen Vereinsphilosophie (der Weg nach oben funktioniert nur mit qualitativer Nachwuchsarbeit) auf dem richtigen Weg sind!

Was glaubst du warum dir dieser Titel verliehen wurde?

Ich denke einerseits aufgrund der Erfolge unserer Schüler und andererseits aufgrund der vielen Zeit, die ich vor allem in dem halben Jahr nach meinem abgeschlossenen Lehramtsstudium für Tischtennistraining investieren konnte. Meine Examensarbeit konnte ich zu Hause schreiben, sodass am Nachmittag immer Zeit für das Leiten von Trainingsgruppen übrig blieb. In der Zeit war ich dann nicht nur montags in Magdeburg beim Stützpunkttraining, sondern auch dienstags in Riestedt, mittwochs in Ottersleben, donnerstags beim Stützpunkt in Biederitz und am Wochenende (oder in den Ferien) oft bei Kaderlehrgängen des TTVSA oder Bambini-Lehrgängen, wenn keine Schülermeisterschaft oder Rangliste anstand. Ich möchte trotzdem erwähnen, dass natürlich viele weitere Trainer aus dem TTVSA-Trainerteam enorm viel Zeit für das Kindertraining investieren. Sie hätten den Titel genau so verdient! Ihnen gebührt auch mein Respekt und hohe Anerkennung!

Gibt dir diese Auszeichnung einen extra Schub an Motivation, um dich als Trainer noch mehr zu engagieren?

Einen extra Schub an Motivation geben mir eher die Schülerinnen und Schüler durch ihre Wettkampfleistungen sowie ihre Einstellung und Freude im Training. Hier möchte ich mal Darius Heyden als ein aktuelles positives Beispiel anführen, der mich schon ein paar Wochen vor den Sommerferien nach einem individuellen Kraftplan gefragt hat. Genau diese Einstellung der Sportler motiviert mich als Trainer auch noch mehr zu engagieren. Oder ein weiteres Beispiel beim Sommerkaderlehrgang in Osterburg, bei dem trotz tropischer Hitze auch noch bis zum Ende der dritten Einheit am Abend, trotz Krämpfen von Robin, Simon und Lars im Kraftraum nicht aufgegeben wurde.

Christoph, du hast jetzt viel über die Arbeit im TTVSA gesprochen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit zwischen dem Verband und dir? Wann hast du eigentlich mit dem Stützpunkttraining begonnen?

Die Zusammenarbeit hat sich eher aus einer Notlösung heraus ergeben. Der damalige und jetzt wieder aktive Stützpunkttrainer Ingo John musste aufgrund seines Studiums den Posten abgeben und hat mir bei der ersten TTVSA-Trainerversammlung 2015 in Röblingen am See angeboten, seinen Posten als Stützpunkttrainer zu übernehmen. Da ich zu der Zeit an der Uni-Kassel studiert habe, war dieses verlockende Angebot für mich im ersten Augenblick nicht zu realisieren. Um diese Chance dann doch zu nutzen, habe ich mir meinen Stundenplan so zusammengebastelt, dass ich erst dienstags zum ersten Seminar musste und bin dann jeden Montagabend nach dem Stützpunkttraining aus Magdeburg nach Kassel gefahren. In diesem Zusammenhang auch nochmal danke an Ingo und Linda für das Vertrauen diesen Posten auf mich zu übertragen.

Welche Visionen und Ziele hast du für die Zukunft als Trainer?

Da in meiner Trainingsgruppe beim VfB gleich 4 B Schüler den Sprung in die Landesrangliste geschafft haben, ist es langfristig schon das Ziel einen Landesmeistertitel im Einzel und als Mannschaft zu holen und in 2 bis 3 Jahren auf mitteldeutscher Ebene mit der Mannschaft vorne mitzuspielen.

Ein weiterer Wunsch wäre eine leistungssportorientierte Kooperation des TTVSA mit einer Schule in Sachsen-Anhalt, um talentierten und motivierten Kaderspielern die Möglichkeit zu geben, auf mitteldeutscher bzw. auf Bundesebene weiter vorne mitzuspielen. Eike Oliv, ein ehemaliger Kommilitone und Trainerkollege von mir, hat dieses Projekt gerade an einer Schule in Fulda gestartet. Den Schülerinnen und Schülern wird somit die Möglichkeit eröffnet Leistungssport und Schule zu kombinieren, indem an einigen Tagen auch vormittags die Möglichkeit besteht mit einem Trainer, der gleichzeitig auch Lehrer an der Schule ist, zu trainieren.