von Lukas Pfeifer

Am vergangen Samstag (19. März) standen in der heimischen Kultarena zwei wichtige Spiele an, denn sowohl für die Erste als auch für die Zweite war der vorzeitige Klassenerhalt möglich. Um es vorweg zu nehmen: Beide meisterten die auf dem Papier kniffligen Aufgaben sehr souverän.

Den Anfang machte die Erste mit ihrem Spiel gegen Chemie Mieste, welche als Tabellenletzter der Landesliga Magdeburg anreisten und gewinnen mussten, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu wahren. Man ging also von einem sehr engen Spiel aus, konnte aber schon vor dem Spiel etwas durchatmen, da Mieste ohne Nummer 1 und mit Ersatz aus der vierten Mannschaft antrat.  

Unsere Mannschaft trat weiterhin ohne den verletzten Thomas Langkau an, dafür mit Alexander Laube aus der Zweiten. Im letzten Spiel war mit einem 3:0 nach den Doppeln ein Traumstart gelungen und so wurden Doppel 1 und 2 identisch aufgestellt, was in dieser Saison doch eher selten der Fall war. Doppel 1 mit Akzinski/Gerloff konnte sich mit 3:0 gegen Glaue/Kufky durchsetzen, auch wenn unsere Jungs mit ihrem nach eigener Aussage holprigen Spiel nicht ganz zufrieden waren. Auch Doppel 2 mit Pfeifer/Wege gewann gegen das gegnerische Topdoppel Melzer/Beier mit 3:1. In einem engen Spiel ging das Heimdoppel sehr offensiv zu Werke und wurde mit zwei Satzsiegen im Tiebreak belohnt, wobei Tobias Wege bei 8:10 im ersten Satz mit zwei unerreichbaren Netzkanten-Returns ein ganz kleines bisschen Glück hatte.

Doppel 3 mit Rösel/Laube gelang es dann relativ souverän, den dritten Punkt gegen Lorang/Pham einzufahren. Matze und Alex sind beide durchaus für etwas härtere Schläge bekannt und machten so die meiste Zeit das Spiel, jedoch schlichen sich auch immer wieder Fehler ein. Wirklich spannend wurde es aber nur in Satz 3 und hier konnte man sich am Ende mit 11:9 durchsetzen.

Mit ordentlich Schwung ging es also in die Einzel, wo Robert Akzinski gegen Stefan Glaue antrat. Gegner Glaue ist gerade erst von einer Fußverletzung genesen und man merkte ihm dies doch deutlich an, trotzdem wehrte er sich nach Kräften und stellte Robert mit seinem weichen Spiel immer wieder vor Probleme. Am Ende setzte sich Robert aber nach einem klaren 11:4 im vierten Satz durch. Das zweite Duell zwischen Lukas Pfeifer und Thomas Melzer ging in den letzten Partien grundsätzlich über 5 Sätze, doch am heutigen Tag war Lukas nach einer bisher mäßigen Rückrunde der Siegeswille anzumerken. Gegner Melzer konnte gerade in der Offensive zu wenig ausrichten und auch das Noppen-Störspiel brachte gegen sicheres und gewohnt schnittarmes Spiel von Lukas keinen Erfolg, am Ende stand ein 3:0. Insgesamt also ein 5:0-Start und es schien nicht so, als würde bei den Miestern noch viel gehen.

Im Anschluss gab es die vorgezogene Partie zwischen Matthias Rösel und Rene Kufky, da der Miester noch terminlich gebunden war. Matze ging in zwei engen Sätzen mit 2:0 in Führung, beide Spieler wirkten sehr auf Sicherheit bedacht und gingen selten konsequent zu Werke. Das änderte sich in den Sätzen 3 und 4, wo Kufky zunehmend aggressiver wurde und folgerichtig zum 2:2 ausglich. Im Entscheidungssatz konnte Matze aber seinerseits öfter die Vorhand durchbringen und die Partie wieder ausgeglichen gestalten. Kufky erarbeitete sich trotzdem zwei Matchbälle bei 10:8, doch Matze schlug zurück und holte mit 12:10 den Sieg.

Im mittleren Paarkreuz kam es dann zum Duell Tobias Wege gegen Denis Lorang. Kapitän Tobi ging das Spiel gewohnt offensiv an und musste schnell feststellen, dass doch einige Bälle mehr als gewünscht wieder zurück kamen. Dazu traf Lorang selber starke Angriffsbälle und war so schnell mit 1:0 in Führung und lag auch im zweiten lange vorne, doch Tobi schlug mit guten Angriffen durch die Mitte zurück und holte sich Satz 2 und 3. Der vierte Satz gestaltete sich ausgeglichen und Tobi erarbeitete sich einen Matchball zum 10:9, konnte diesen aber nicht nutzen. Lorang schnappte sich den Satz mit 12:10. Im Entscheidungssatz trat der Miester dann sehr sicher auf und Tobi haderte mit sich, womit am Ende die erste Niederlage quittiert werden musste. Im zweiten Spiel der Mitte zwischen Christoph Gerloff und Patrick Beier lief es wieder deutlich besser. In einem hart umkämpften ersten Satz scheiterte Gerli mit seinen Angriffen immer wieder an den Blocks von Beier, konnte aber seinerseits mit gewohnt starkem Aufschlagspiel punkten. Es ging in die Verlängerung und hier setzte sich Gerli nach mehreren Chancen mit 14:12 durch. In der Folge spielte Gerli mit leicht veränderter Taktik und mehr Selbstvertrauen und gewann die Sätze 2 und 3 klar. Somit stand es 6:1.

Im unteren Paarkreuz hatte dann Matthias Rösel wenig Probleme mit Ersatzspieler Hong Pham, und gewann sicher mit 3:0. Alexander Laube tat sich gegen Rene Kufky um einiges schwerer und kam anfänglich überhaupt nicht mit dessen sicherem Halbdistanz- und Blockspiel zurecht. Alex agierte etwas überhastet und wollte schnelle Punktgewinne, machte dabei aber zu viele Fehler. So stand es schnell 2:0 für Kufky, doch  Alex gab sich nicht geschlagen und spielte ab dem 3.Satz überlegter. Mit zunehmender Spieldauer traf Alex immer besser, glich zum 2:2 aus und holte den Entscheidungssatz am Ende ungefährdet mit 11:5. Damit stand es nach der ersten Einzelrunde 8:1 und mit dem vorgezogenen Spiel war der Sieg bereits eingetütet.

Obwohl damit die Spannung weg war, gaben in der zweiten Einzelrunde alle weiter Gas. Hier war zu spüren, dass so mancher mit dem persönlichen Rückrundenverlauf nicht zufrieden ist und so wurde weiter um jeden Einzelpunkt gekämpft. Im oberen Paarkreuz setzte sich Akzinski mit 3:1 gegen Melzer durch und hatte dabei durchaus zu kämpfen, da Melzer gegen die harten Topspins von Robert mehr Möglichkeiten mit der Noppe hatte. Robert blieb aber die meiste Zeit sehr sicher, griff überlegt an und konnte sich somit verdient durchsetzen. Lukas hatte ähnlich wie schon Robert mit dem Spiel von Glaue arge Probleme, machte im Angriffsspiel zu viele Fehler und geriet fast mit 1:2 in Rückstand. Jedoch konnte er den dritten Satz noch umbiegen und im vierten Satz mit besseren Angriffen den Sieg fest machen.

In der Mitte gab es dann noch zwei sehr ansehnliche Fünfsatz – Matches, bei denen sich Tobi gegen Beier und Gerli gegen Lorang durchsetzten.  Tobi war in seinem Spiel gefühlt für 80% der Punkte verantwortlich, ob nun für ihn oder den Gegner. Beier konnte sich immer wieder auf seinen Block und Tobis anschließenden Fehler verlassen, doch am Ende wurde Tobis Mut belohnt und er holte das Spiel mit 11:9. Gerli war ebenfalls die meiste Zeit am Drücker und konnte sich wieder auf den eigenen Aufschlag verlassen. Lorang stellte sich aber immer besser auf die Angriffe ein und konnte nach 0:2 ausgleichen, doch Gerli ließ im fünften mit harten und platzierten Vorhandbällen nichts mehr anbrennen.

Zu guter Letzt durfte noch Alex gegen Ersatzmann Pham ran und wer auch hier mit einem klaren Sieg gerechnet hatte, irrte sich. Alex wollte wie schon im ersten Spiel immer wieder zu schnell den Punkt und Pham war mittlerweile sicherer geworden. Somit musste auch hier der fünfte Satz die Entscheidung bringen, und Alex brachte das Spiel doch noch nach Hause.

Ein Endergebnis von 14:1, das in der Deutlichkeit sicher nicht zu erwarten war, aber auch den Willen der Mannschaft wiederspiegelt, heute alles klar zu machen. Die Erste konnte sich nun also bei einem Siegerpils zurücklehnen und der Zweiten beim Versuch die Daumen drücken, es ihr gleichzutun.

Die Vorraussetzungen hierfür waren denkbar schwieriger, da mit dem starken Aufsteiger Haldensleben III der aktuelle Drittplazierte der Bezirksliga Börde/Magdeburg nach Ottersleben kam. Allerdings reiste auch hier der Gegner ohne Nummer 1 und mit Ersatz aus der Kreisebene an, womit natürlich die Hoffnung wuchs, zumal die Zweite in voller Montur antrat.

Der Start in die Doppelrunde verlief dann weniger erfreulich, da sich das Ottersleber Doppel 1 Laube/Maertens den Gegnern Heiko und Cedric Müller geschlagen geben musste. Ein sehr kurzweiliges Spiel, da beide Doppel den direkten Punktgewinn suchten und somit selten lange Ballwechsel zustande kamen. Nach zwei im Tiebreak verlorenen Sätzen ging die Trefferquote bei Alex und Patrick aber merklich zurück, und so stand ein 0:3. Am Nebentisch allerdings konnten sich Zocher/Schumann gegen das Haldensleber Topdoppel Klockenmeier/Schwarz mit 3:1 durchsetzen. Kevin agierte dabei immer effektiv als Vollstrecker mit der Vorhand und Dustin steuerte viele Punkte durch Aufschläge und Schnittspiel bei. Der Sieg war letztlich trotz einer kleinen Auszeit im dritten Satz sehr überzeugend. Doppel 3 Gottschalk/Sand brachte dann ein souveränes 3:0 nach Hause, bei dem die Gegner Hänecke/Hebecker dem sicheren Spiel der Ottersleber Kombi nichts entgegen setzen konnten. 2:1 also zum Start.

Im Anschluss stellten sich für Kevin Zocher und Alex Laube zwei schwierige Aufgaben, denn auch ohne Nummer 1 hat Haldensleben mit Heiko Müller und Peter Klockenmeier unangenehme Spieler im oberen Paarkreuz. Kevin machte gegen Klockenmeier ein überragendes Spiel und zeigte deutlich, dass er sich von einem Anti-Belag auf der Rückhand nicht aus der Ruhe bringen lässt. Konsequent aggressiv ließ er Klockenmeier nicht zur Entfaltung kommen und machte viele direkte Punkte mit der Vorhand. Am Ende ein so nicht erwarteter 3:0 (7,4,7!) Sieg. Parallel zeigte auch Alex ein gutes Spiel und hielt gegen Heiko Müller erstklassig dagegen. Müller spielt mit seiner mittelangen Noppe zwar auch einen Störbelag, legt sein Spiel aber sehr offensiv aus und versucht mit vielen Schüssen zu punkten. Alex konterte unablässig mit Topspins und Blockspiel und brachte dabei auch schwierigste Bälle zurück. Nachdem er den ersten Satz abgab spielte er sich warm, zog schnell auf 2:1 vorbei und zeigte im Tiebreak des vierten Satzes Nervenstärke. Mit diesem 3:1 Sieg stand es also schon 4:1!

Die Mitte konnte bereits für ein angenehmes Polster sorgen, doch Andy Gottschalk kam mit dem spinfreudigen Offensivspiel von Cedric Müller anfangs nicht gut klar. Dies galt jedoch auch für die Gegenseite, da Andy mit seinem quasi schnittfreien Spiel doch einen sehr individuellen Stil pflegt und viele unerwartete Bälle spielt. Insgesamt war Andy jedoch zu passiv und so ging Müller mit 2:0 in Front. In der Folge legte Andy aber gehörig zu, blockte aggressiver und suchte seinerseits öfter den Angriff. Am Ende konnte er sich gegen einen entnervten Müller mit klaren Satzsiegen 3:2 durchsetzen, ein bärenstarkes Comeback! Dustin Schumann hatte in der Zeit sein Spiel gegen Schwarz bereits klar mit 3:0 gewonnen. Gegen Dustins gute Aufschläge und Spins kam Schwarz schon im Doppel nicht gut zurecht und Dustin zog konzentriert durch, 6:1 also insgesamt. 

Im unteren Paarkreuz tat sich Patrick Maertens mit dem Antibelag von Ersatzmann Hebecker teilweise schwer, brachte aber nach einer kleinen Schaffenspause im dritten Satz das Spiel sauber mit 3:1 nach Hause. Das anschließende Spiel zwischen Oliver Sand und Hänecke war dann eher von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt, Hänecke machte aber die meiste Zeit das Spiel und Oli kam zu selten dazu, offensiv Akzente zu setzen. So stand nach drei knappen Sätzen leider ein 0:3 auf der Anzeigetafel. Mit 7:2 war man aber mehr als im Soll, und das obere Paarkreuz wollte an die erste Runde anknüpfen.

Schnell wurde deutlich, dass der jeweils erste Gegner den Ottersleber Topspielern besser gelegen hatte. Kevin musste gegen Müller immer wieder Punkte abgeben, weil Müller sehr aggressiv auf Kevins Topspins antwortete. Nachdem der erste Satz mit 12:10 an Müller ging, wurde Kevin stärker, platzierte seine Angriffe besser und ging folgerichtig mit 2:1 in Front. Müller kam nochmal zurück, aber Kevin konnte sich letztlich knapp mit 3:2 durchsetzen. Alex erging es gegen Klockenmeier nicht so gut, da sich im Offensivspiel immer wieder Fehler einschlichen. Klockenmeier nutzte dagegen ungewöhnlich oft die Möglichkeit zum Angriff und war damit erfolgreich. Alex konnte nur in einem Satz konsequent genug agieren und so stand ein 1:3. Trotzdem eine starke Vorstellung mit insgesamt 3:1 Punkten im oberen Paarkreuz!

Andy Gottschalk zeigte im Anschluss, dass er einfach ein Experte für die knappen Spiele ist und gewann mal wieder in fünf Sätzen, nachdem er sich mit Schwarz ein spannendes Duell geliefert hatte. Die ersten drei Sätze gingen alle in den Tiebreak, wo Schwarz zweimal die Oberhand behielt. Andy lag also wieder hinten, nur um danach mit zwei starken Sätzen den Sieg fest zu machen. Damit war der dritte Punkt der Mitte an diesem Tag und das 9:3 eingetütet. Der Sieg war der Zweiten nicht mehr zu nehmen!

Dustin Schumann machte dann noch das 4:0 der Mitte perfekt, in dem er Cedric Müller in drei knappen Sätzen, zweimal im Tiebreak, bezwang. Und auch das untere Paarkreuz ließ sich nicht mehr lumpen, Patrick setzte sich souverän gegen Hänecke durch und auch Oli Sand konnte deutlich gegen Hebecker gewinnen.

Mit diesem 12:3 Sieg hatte nun wirklich keiner so richtig gerechnet. Auch die Zweite konnte heute vollends überzeugen und sich endgültig den Klassenerhalt sichern. Damit können wir diese Saison mit beiden Teams bereits zwei Spieltage vor Schluss feiern, was uns in dieser Form noch nicht gelungen ist. Die letzten Spieltage können also mit gesundem Ehrgeiz, aber ganz entspannt und ohne Abstiegssorgen angegangen werden. Darauf ein: „Alles für den Otter, alles für den Club“!